Man trifft auf junge Menschen, die ähnliche Überzeugungen haben.
Robert, 21 Jahre, Naturkundemuseum Kassel
Durch das Bewerbungsgespräch mit meinem Anleiter Herrn Ruhnau, Museumspädagoge des Naturkundemuseums Kassel, wusste ich, was meine groben Aufgaben seien würden.
Nichtsdestotrotz war ich natürlich aufgeregt und wusste nicht, wie meine Kollegen sein würden und was mich im genauen erwartet. Ich wurde sehr herzlich von meinen Kollegen aufgenommen und fühlte mich sofort wie ein Teil des Museumsteams.
So fiel es mir sehr leicht mich meinen neuen Aufgaben zu widmen. Meine Aufgaben sind hauptsächlich die Vorbereitung der zahlreichen Workshops. Diese Workshops befassen sich mit verschiedenen Themenbereichen und richten sich nach der jeweiligen Ausstellung, die im Museum gezeigt wird. Nach 3 Monaten habe ich bereits angefangen Workshops selbst durchzuführen und auch Schulklassen durch die Ausstellung zu führen.
Diese Arbeit erfordert natürlich im Vorfeld eine gute Recherche, sowie Spaß an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Bei der Recherche und Vorbereitung stehen mir meine Kollegen mit Rat und Tat zur Seite, so dass ich nicht das Gefühl habe, alleine gelassen zu werden.
Außerdem habe ich das Glück, bei der Konzeption von neuen Workshops mitzuarbeiten und meine Ideen voll mit einzubringen. Hier ist besonders der gute kollegiale Umgang von Vorteil, da meine Meinung und Vorschläge sehr ernst genommen werden.
Neben den museumspädagogischen Aufgaben bin ich auch dabei, wenn es heißt neue Ausstellungen aufzubauen und lerne auf diese Weise auch sehr viel über handwerkliche und präparatorische Dinge.
Ein weiteres Highlight meines FÖJs sind immer die vielen Sonderaktionen, wie zum Beispiel die Museumsnacht. Hier muss viel organisiert und aufgebaut werden. Auch wenn es sehr lange und anstrengende Tage sind, ist es immer wieder schön zu sehen, was man mit einem kleinen Team an Mitarbeitern auf die Beine stellen kann und es ist ein tolles Gefühl am Ende einer solchen Veranstaltung die Menschen zufrieden nach Hause gehen zusehen.
Umrahmt wird diese aufregende und ereignisreiche Zeit von den Seminaren, bei denen wir uns mit den verschiedensten Themen beschäftigten. Wir, das sind ca. 20 junge Menschen, die in ganz Hessen ein ökologisches Jahr ableisten. Mit dieser bunt zusammen gewürfelten Gruppe von FÖJler/innen besuchen wir Naturschutzgebiete, lernen etwas über nachhaltiges Lernen, beschäftigen uns mit Energiepolitik und nicht zuletzt mit Dingen, die uns in unserm freiwilligen Jahr begegnen und bewegen. Hierbei sind unsere Gruppenleiter /innen der Evangelischen Freiwilligendienste super Ansprechpartner/innen, die sich um die Belange der FÖJler/innen kümmern und bei Problemen in die Einsatzstellen kommen, um diese dann mit den Anleiter/innen zu lösen. Dafür, dass man die anderen Gruppenmitglieder vorher nicht kennt, entsteht relativ schnell eine Gemeinschaft. Dies liegt meiner Meinung nach daran, dass alle aus ähnlichen oder sogar aus den gleichen Beweggründen ein FÖJ machen. Die Seminare finden immer an unterschiedlichen Orten statt, so besuchte unsere Gruppe die Wartburg in Eisenach oder traf sich in Fulda.
Bis jetzt kann ich sagen, dass ich mein FÖJ nicht einen Tag bereut habe und es jeden Tag einen riesen Spaß macht ins Museum zu fahren. Ich will diese Erfahrungen nicht missen, und kann nur jedem jungen Menschen empfehlen, der nicht weiß was er nach der Schule machen soll, ein freiwilliges Jahr zu machen. Man lernt neue interessante Menschen kennen, trifft auf junge Menschen, die ähnliche Überzeugungen haben und vor allem lernt man viele neue Seiten an sich kennen. So weiß ich nun genau, dass ich mit Menschen arbeiten möchte und einfach nur viel Freude empfinde, wenn ich Kindern etwas beibringen kann.
Dieses Gefühl möchte ich nicht mehr missen und habe mich deswegen entschlossen Lehrer zu werden. Dies konnte ich mir vor meinem FÖJ im Naturkundemuseum nicht vorstellen.