Ich habe gedacht, dass es schön wird, ein neues Land kennen zu lernen
Marta aus Polen
Ich heiße Marta und komme aus Polen. Ich bin hier her gekommen, weil ich gedacht habe, dass es schön wird ein neues Land und neue Leute kennen zu lernen. Aber vor allem weil ich helfen wollte und meine Erfahrungen vergrößern und entwickeln wollte.
Ich arbeite im Richthof. Es ist das kleine Dorf irgendwo in der Welt.
Ein Dorf für behinderte Leute. Im Richthof wohnen wir wie eine „normale“ Familie: jeden Tag gehen die Leute zur Arbeit, weil es hier viele Werkstätten gibt und die Leute viel zu tun haben. Das sieht so aus, dass wir essen, feiern, putzen, streiten und lieben wie alle anderen Menschen in der ganzen Welt.
In meiner „Familie“ leben 12 Leute plus Hausvater, Hausmutter und ich natürlich J. Die Leute sind körperlich ziemlich fit und können viele Sachen alleine schaffen. Nur eine Frau braucht eine Betreuerin, weil sie nicht alleine sein, arbeiten, sich waschen, essen usw. kann.
Ich habe ein ganzes Jahr mit dieser Frau gearbeitet. Sie ist geistig und körperlich behindert. Sie kann nichts sagen, nur zeigen, was sie will. Sie hat auch Probleme mit ihren Knien und zu kleine Füße, das heißt, sie kann laufen, aber das geht sehr, sehr langsam und man muss wirklich Geduld haben. Als ich meinen Freiwilligendienst angefangen habe war es schwierig- ohne Sprache nur mit dem Gefühl, aber es hat alles geklappt. In dieser Arbeit hat mir bestimmt meine Erfahrung mit Kindern geholfen – die Frau ist im Kopf wie ein kleines Kind.