Ich bin um eine tolle Erfahrung reicher geworden

Csaba, 21 Jahre, Ungarn

Als ich erfuhr, was die Aufgabe beim Besuch des Museums sein würde, da erschrak ich sehr, weil ich kann nicht alles verstehen, beziehungsweise nur schwer. Das ist ein großes Problem, na, und wenn das mit Nicht-Sehen (bei „Dialog im Dunkeln”) verbunden ist, ist es ein totales Chaos. Ich war völlig fertig.

Als wir hineingingen, war ich sehr aufgeregt. Es war so total dunkel, dass man die Dunkelheit geradezu beißen konnte, wie wir im Ungarischen sagen.

Die erste sehr interessante Sache war für mich, dass ich manchmal nicht wusste, wohin ich gehen sollte, oder wo ich war, und dann kam der Leiter zu mir und half mir immer. Ich verstand nicht, woher er wusste, wo ich war. Zuerst wusste ich nicht, dass der Leiter blind ist. Ich dachte, dass er sicher irgendeine Zauberbrille hat, mit der er uns im Dunkeln sah, aber wir sahen ihn nicht. Aber als ich erfuhr, dass er blind ist, da verstand ich wirklich, dass ein Blinder mit den Ohren sieht. Das ist für mich sehr interessant. Solange der Mensch sieht, unterschätzt er alles andere und begreift auch nicht, was für einen Schatz er bekommen hat.

Wenn der Mensch nicht sieht, nimmt er vieles anders wahr. Eine neue Welt öffnet sich vor ihm.
Wenn dann der Mensch im Dunkeln ist und nicht sieht, ist seinem Vorstellungsvermögen überlassen, was er denkt.

Für mich war dieser Weg sehr interessant auf dem wir gingen. Fast sah ich mit meinem geistigen Auge den Ort, durch die zu hörenden Laute und den Tastsinn erschien mir eine vorgestellte Welt. Am Ende wäre ich neugierig gewesen, wie weit die Wirklichkeit von meiner Vorstellung abwich. Diese unsichtbare Welt war sehr interessant für mich, weil ich so ausprobieren konnte, wie das ist, wenn man die Welt anders „sieht”. Ich danke Gott dafür, dass ich noch sehen kann. Ich bedanke mich für die Möglichkeit, dass ich um eine tolle Erfahrung reicher geworden bin.

So habe ich diese große Herausforderung im Dunkeln erlebt.