Ich habe gelernt mich durchzusetzen.

Nina, 20 Jahre, Gärtnerei + Behindertenhilfe Hephata

Um überhaupt erklären zu können, was mir das FÖJ gebracht hat, muss ich erst einmal erklären, warum ich das FÖJ gemacht habe. Während des Abiturs habe ich mir überlegt Gärtnerin in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau zu werden. In dieser Zeit wurde ich nicht angenommen und so bestand die Frage, was mache ich nun nach dem Abitur? 

Über das Arbeitsamt erfuhr ich vom FÖJ. Mir war bis zu diesem Zeitpunkt nur das FSJ bekannt. Also bewarb ich mich bei den beiden Trägern in Hessen, da ich ja schon ökologisch interessiert war und bin.

So fand ich heraus, dass ich über dieses Jahr testen konnte, ob mir der Beruf des Gärtners überhaupt liegt. Also hat mir dieses Jahr sehr bei meiner Berufsfindung geholfen, da ich letztendlich nun eine Ausbildungsstelle als Gärtnerin gefunden und angetreten habe.

Mir persönlich hat das FÖJ sehr viel gebracht. Ich habe gelernt mich gegenüber anderen durchzusetzen und meine Meinung zu vertreten. Außerdem habe ich ein positiveres Selbstbild bekommen.

Fach - sachliche Erfolge hatte ich mit meinem Kräuterprojekt. Dabei habe ich gelernt, wie man eine Pflanzenkultur anlegt und wie man später die Ware vermarktet. Ich habe insgesamt in die Vielfalt des Gärtnerberufs hinein schnuppern dürfen.

Ich fand es gut, dass ich teilweise selbst bestimmen durfte, was ich mache und dass mir eine ziemlich große Freiheit gewährleistet wurde. Außerdem hat es einfach Spaß gemacht, sich dort in einer so ganz anderen Welt zu bewegen und zu arbeiten. Ich fand es gut, dass mir dadurch mein Blick wieder auf die wesentlichen Dinge gerichtet wurde.

Schwierigkeiten hatte ich zu Anfang, wenn ich die Vertretung des Arbeitsgruppenleiters übernehmen musste, weil ich dann nicht genau wusste bzw. verunsichert war, in welch einer Form ich auftreten durfte bzw. musste.

Ich habe gelernt, bei anderen Menschen tiefer zu sehen und ihre positiven und negativen Seiten zu akzeptieren. Außerdem andere Menschen in ihrer Art zu respektieren.

Ich versuche diese Sichtweise zu behalten und andere Menschen für diese Sicht der Dinge zu öffnen.

Mein Umweltverhalten hat sich in der Hinsicht verändert, dass ich jetzt fast nur Fahrrad fahre zum Beispiel oder häufiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin und beim Autofahren vorsichtiges Fahren bevorzuge. Berufliche Konsequenzen habe ich zu Anfang schon erläutert. Wenn ich noch einmal vor der Entscheidung stünde ein FÖJ zu machen, würde ich es in derselben Weise wieder tun. Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich die Begleitung durch die Evangelischen Freiwilligendienste  total gut finde.