Ich möchte gerne Medienwissenschaft studieren und Konzerte planen…
Ines, 20 Jahre, Jugendhaus Compass, Marburg
„Mein großes Ziel war, Abitur zu machen“, steigt Ines in das Gespräch ein. Als sie das geschafft hatte, stellte sich für sie erst mal eine gewisse Orientierungslosigkeit bezüglich ihrer beruflichen Zukunft ein. Da kam ihr die Möglichkeit gerade recht, im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) ein einjähriges Praktikum im Jugendhaus Compass zu absolvieren.
„Mir hat es viel gebracht, mal in einen Arbeitsalltag hinein zu schnuppern, ich kannte ja bis jetzt nur Schule“ beschreibt Ines die wichtigste Erkenntnis aus mittlerweile 9 Monaten Tätigkeit im Jugendhaus Compass. Ihre Hauptaufgabe besteht in der Planung, Organisation und Durchführung von Projekten mit Jugendlichen, aber auch Kleinigkeiten, wie Einkäufe und die Abrechnung der Getränkekasse gehören dazu.
Besonders am Herzen liegen ihr die monatlichen Konzerte im Compass, die unter dem Namen „Big day out“ stattfinden.
Diese Veranstaltungen plant Ines mittlerweile selbständig und es erfüllt sie mit großer Freude, wenn sie gelingen. „Wir haben teilweise 90-100 Zuschauer pro Abend und es ist ein schönes Gefühl, wenn dann alles glatt über die Bühne geht“ berichtet sie und gerät dabei sichtbar ins Schwärmen. Diese positiven Erfahrungen haben auch ihre weitere berufliche Planung nachhaltig beeinflusst. „Ich möchte gerne Medienwissenschaft studieren und Konzerte planen, vielleicht auch Festivals“ beschreibt sie ihre Pläne, die sich durch die Arbeit als Bundesfreiwillige entscheidend konkretisiert haben. Zu Beginn fiel es ihr schwer, ihre Rolle im Kollegenkreis zu finden. „Es ist am Anfang schon schwierig, sich da einzufinden“ erzählt sie und beschreibt ihre Befürchtungen, in sie gesetzte Erwartungen nicht erfüllen zu können. Mittlerweile aber ist Ines etabliert und aus dem Compass-Alltag nicht mehr wegzudenken. Offenheit und die Fähigkeit auf Menschen zugehen zu können sind für sie die wichtigsten Voraussetzungen für ihre Tätigkeit. „Die Jugendlichen machen nicht den ersten Schritt.“ (Bericht: Mike Bodenstein)